Die Stammzellspende

Stammzellen retten Leben!

Leukämiepatienten können geheilt werden, wenn rechtzeitig ein passender Stammzellspender gefunden wird. Lebensretter kann jede Person zwischen 17 und 45 Jahren werden, die gesund und in körperlich guter Verfassung ist. Nach der Registrierung zum Stammzellspender ist man bis zum vollendeten 60. Lebensjahr anonymisiert in der weltweiten Datenbank als Lebensretter für Leukämiepatienten verfügbar.

Passen die Gewebemerkmale eines Spenders mit denen eines Patienten überein, finden nach Einwilligung des Spenders umfangreiche Voruntersuchungen statt, um beide Beteiligten zu schützen. Gibt das Ärzteteam grünes Licht, kann die Spende der lebensrettenden Stammzellen erfolgen.

Nach zwei Jahren, in denen nur anonymisierter Briefverkehr erlaubt ist, dürfen Spender und Empfänger einander kennen lernen – einer der bewegendsten Momente, die das Leben schreibt.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Stammzellen und Gewebemerkmale?

Stammzellen sind Körperzellen, die sich je nach Art und Beeinflussung zu verschiedenen Zelltypen und Geweben weiterentwickeln können. HLA-Merkmale, auch Humane Leukozyten-Antigene oder Gewebemerkmale genannt, sind Strukturen auf der Zelloberfläche, anhand derer das Immunsystem zwischen eigenem und fremdem Gewebe unterscheidet. Je mehr die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Empfängers übereinstimmen, desto geringer ist das Risiko einer Abstoßung des Transplantats.

Wie werden Stammzellen gewonnen?

Zur Gewinnung von Stammzellen stehen zwei verschiedene Methoden zur Verfügung. Es entscheidet immer der behandelnde Arzt, welche Methode vielversprechender für die Genesungschancen des Patienten ist. In 80% der Fälle geschieht die Entnahme der Stammzellen heute über die Periphere Blutstammzellspende.

Bei der Peripheren Blutstammzellspende spritzt sich der Spender vier Tage lang ein zugelassenes Arzneimittel, das einem Botenstoff gleicht, das vom Körper normalerweise bei Infektionen ausgeschüttet wird. Dies regt eine verstärkte Neubildung der Stammzellen an, die in den peripheren Blutkreislauf übertreten. Am fünften Tag der Stimulierung wird der Spender für etwa 4-5 Stunden an einen Zellseparator, ähnlich einer Dialyseapparatur, angeschlossen. Die sich nun im Blut befindendlichen überschüssigen Stammzellen werden abgetrennt und das restliche Blut wird sofort in den Körper des Spenders zurückgeführt. Der Vorgang wird ambulant durchgeführt, Langzeitnachwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht belegt.

Die Punktion des Beckenkamms wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa eine Stunde. Der Spender bleibt zur Beobachtung eine Nacht in der Klinik. Die Blutstammzellen befinden sich im Knochenmark des Beckenkamms, nicht im Rückenmark des Wirbelkanals! Man spürt danach für ein paar Tage einen deutlichen muskelkaterigen Schmerz im Bereich der Entnahme. Zur schnellen und beschwerdefreien Abheilung sollte schweres Heben für ca. 2 Wochen vermieden werden.

Das Stammzelltransplantat wird innerhalb von 48 Stunden zum Patienten transportiert, egal wo auf der Welt er sich befindet. Die gesunden Stammzellen des Spenders werden per Transfusion in den Körper des Patienten übertragen, wo sie sich innerhalb der folgenden Tage und Wochen den Weg in das Knochenmark suchen und mit der Neubildung von Blutzellen beginnen können.

Wann darf ich nicht spenden?

Zum Schutz des Spenders und um Risiken für den Empfänger zu minimieren gibt es Einschränkungen und Ausschlussgründe für eine Blutstammzellspende. Dazu zählen zum Beispiel Erkrankungen des Immunsystems, Krebserkrankungen, Erkrankungen des Blutes oder des Herz-Kreislauf-Systems oder das Vorliegen einer Suchterkrankung. Die gesamte Liste der Ausschlusskriterien ist hier einzusehen.

Bei Unklarheiten stehen die Mitarbeiter der Stiftung AKB gern für jede Frage zur Verfügung.

Wo kann ich mich typisieren lassen?

Bei öffentlichen Typisierungsaktionen sind fachkundige Mitarbeiter vor Ort, die per Mundschleimhauttupfer oder Blutentnahme die Registrierung durchführen. Alle aktuellen Termine gibt es auf Facebook und unter www.akb.de.
Bei Blutspendeterminen des BRK kann jeder Blutspender einfach bei der Anmeldung Bescheid geben, dass er gerne zusätzlich typisiert werden möchte. Durch eine einzigartige Kooperation ist dies auf allen Blutspendeterminen des BRK möglich.
Zudem kann online ein Lebensretterset angefordert werden, in dem ein Blutentnahmeset für den Hausarzt und Mundschleimhauttupfer für die Entnahme zuhause enthalten sind.

Bei einer Blutentnahme (wie auf der Typisierungsaktion, beim Blutspendetermin oder beim Hausarzt) kann neben den Gewebemerkmalen auch der CMV-Status (Immunität gegen das Cytomegalievirus) bestimmt werden. Dieser Wert ist für die Spenderauswahl sehr wichtig und wird den Suchzentren zusätzlich zu den HLA-Werten und der Blutgruppe im weltweiten Spendernetz zur Verfügung gestellt. Bei der Gewinnung von Mundschleimhaut ist dies nicht möglich.

Jetzt Stammzellspender werden:

WWW.AKB.DE

Auch Geld spenden rettet Leben!

Die Registrierungs- und Typisierungskosten für jeden neuen Stammzellspender belaufen sich auf 40 EUR, die weder vom Staat noch von den Krankenkassen übernommen werden. Die Stiftung AKB kann diese Kosten nur aus Geldspenden bewältigen, weswegen sie auf jeden Euro angewiesen ist. Es gibt viele Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung. Besonders nachhaltig hilft die Mitgliedschaft im Förderverein der Stiftung AKB.